Männer I: TV Gefrees – SG Marktleuthen/Niederlamitz 23:26 (13:13)
Unglückliche Niederlage in einem emotionalen Derby
Zweites Heimspiel, zweite Niederlage und auch diese wäre vermeidbar gewesen! Wie die Pleite der TVG Jungs zustande kam, wird noch länger Gesprächsstoff in Gefrees bleiben, im Lager des TVG kann sich jedenfalls niemand daran erinnern, je solch ein emotionsgeladenes Handballspiel gesehen zu haben. Die Referees vom Handballverband Sachsen, welche schon zum Damespiel nicht erschienen waren, ließen auch zum abschließenden Spiel der Herren-Bezirksoberliga gegen die Spielgemeinschaft aus Marktleuthen und Niederlamitz auf sich warten. Um den Spielgedanken zu wahren und vor allem eine Geldstrafe sowie die Negativwertung durch den Verband zu umgehen, beschloss man die Begegnung wie schon im Damenspiel zuvor mit Interimsschiedsrichtern anzupfeifen. Zum zweiten Mal an diesem Abend griff dann Roland Scharf aus Kulmbach zur Pfeife, da in Reihen des TV Gefrees sich niemand in der Lage sah ihm zur Seite zu stehen, einigten sich die Verantwortlichen beider Teams auf Gästetrainer Ingo-Ludwig Hammer als zweiten Unparteiischen. Die SG legte mit schnellen Angriffskombinationen los wie die Feuerwehr und hatte schon viermal ins Schwarze getroffen, bis Wohlrab in der sechsten Spielminute den ersten Gefreeser Treffer markieren konnte. Die Gäste ließen nicht locker, nutzten die sichtbare Verunsicherung der Hermanek-Truppe und legten nach (1:6). Nach zehn Minuten konnte der Gefreeser Trainer nicht mehr zusehen und nahm die erste Auszeit, der TVG kam nun besser ins Spiel, kämpfte sich heran musste in der 20. Minute wegen einer Zeitstrafe gegen Josef Hermanek an der Seitenlinie in Unterzahl spielen, konnte dennoch in der 25. Minute durch Rückraumspieler Hellmuth den 11:12 Anschlusstreffer markieren. Ab der 26. Minute standen die Gastgeber auf einmal erneut dezimiert, teilweise nur noch mit 4 Feldspielern auf dem Parkett, vollkommen unverständlich für fast alle in der Marktleugaster Halle verhängte Schiedsrichter Hammer fragwürdige Zeitstrafen auf Seiten der Gefreeser, für die gleichen Vergehen auf der anderen Seite blieben diese Sanktionen jedoch aus. In dieser Situation hätte durch die Hausherren mit voller Besetzung auf dem Spielfeld ein Vorsprung herausgeworfen werden können, die Gefreeser Abwehr leistete nun in Unterzahl Schwerstarbeit und Hellmuth sowie Ruckdeschel per Strafwurf hielten den TVG mit ihren Ausgleichstreffern trotzdem im Spiel.
Beim Seitenwechsel waren die Gemüter der heimischen Fans sichtlich erregt und man konnte nur hoffen, dass sich diese mit einer objektiveren Sichtweise des „Unparteiischen“ legen würde. Weit gefehlt, in Abschnitt zwei wurde es noch schlimmer. Nachdem in der 34. Minute Abwehrspezialist Jerschl aufgrund seiner dritten Zeitstrafe für den Rest der Begegnung als Zuschauer fungierte, ging ein Ruck durch die Heimmannschaft und man besann sich nun der spielerischen Fähigkeiten. Der TVG war drauf und dran das Heft in die Hand zu nehmen, lag in der 38. Spielminute durch Greiner, Benker und Ruckdeschel mit drei Toren vorne (18:15), aber man ließ die Gäste, die ebenfalls ein gutes Spiel ablieferten, wieder herankommen. Aus dem Rückraum markierte U. Richter für den TVG mit einem wuchtigen Wurf das vielumjubelte 21:19, danach fehlte mehrmals das nötige Glück die Führung auszubauen. In den letzten fünf Minuten überschlugen sich dann die Ergeignise. Nacheinander mussten Benker und Hellmuth jeweils mit ihren äußerst fragwürdigen dritten Zeitstrafen vom Parkett, sodass die Gäste noch einen sehr glücklichen 23:26 Erfolg einfahren durften. Der TVG musste insgesamt 26 Spielminuten in Unterzahl bestreiten und hat sich aufgrund dessen gut aus der Affäre gezogen …
Zeitstrafen: TVG 13, SG 5
Disqualifikationen: TVG 3 (jew.3×2 Min), SG 1 (3x 2 Min.)
Strafwürfe: TVG 4/4, SG 8/5
Schiedsrichter: Scharf (ATS Kulmbach)/Hammer (HaSpo Bayreuth)
Zuschauer: 55
Spielfilm: 0:1, 0:4, 2:6, 3: 7, 5:8, 7:10, 9:12, 11:12, 13:13 (Halbzeit) 14:13, 17:15, 18:17, 20:19: 21:22, 23:22, 23:26 (Ende)
TVG: Flatley, Opel – Benker (5), Breitenstein, Greiner (1), Hellmuth (4) Jerschl, Link ,Mostegel, U. Richter (1), Ruckdeschel (7/4), Strößner, Wohlrab (5)
JW