Männer: TVG – HSG 2020 Fichtelgebirge II 30:24 (15:8)
Starker Heimauftritt dank der jungen Nachwuchsspieler
Am vergangnen Sonntagabend empfingen die TVG Männer zum Kellerduell in der Bezirksoberliga Oberfranken die Landesligareserve der HSG 2020 Fichtelgebirge. Die Begegnung war mit zahreichen Verwarnungen und Zeitstrafen gespickt, am Ende setzte sich ein starkes Heimteam verdient durch. Zu den bekannten Ausfällen gesellte sich kurz vor dem Freitagstraining auch noch Torgarant Michael Hellmuth. Dennoch konnten die Rot-Weißen auf eine volle Bank zurückgreifen, auch weil Nicklas Beck im linken Rückraum nach übestandener Verletzung sein erstes Saisonspiel absolvierte. Dem Aufeinandertreffen, in welchem der TV kein einziges mal in Rückstand geriet, drückten diesmal vornehmlich die „Jungen Wilden“ der männlichen A-Jugend ihren Stempel auf.
Die ersten zehn Minuten verliefen relativ ausgeglichen, Gefrees legte schnell mit zwei Rückraumtreffern durch Rene Hellmuth vor, die von den beiden agilsten Rückraumspielern der HSG – Fürbringer und Zißler – egaliseirt wurden (6. Min. 2:2). Als nach gut einer Viertelstunde nach einem Foul an Rene Hellmuth dieser vom 7m Punkt zum 5:3 einnetzte, hatten die beiden Schiedsrichter bereits fünf mal die gelbe Karte gezogen, so dass man erwarten durfte dass der ein oder andre Akteur das Spiel wohl nicht auf dem Parkett beenden wird. Beide Teams zeigten im Angriff ein variantenreiches Spiel bei dem die Heimsieben, auch wegen starker Paraden von Torhüter Mike Flatley, effektiver war. Den kraftvollen Durchbrüchen über den rechten Rückraum, sowie Kreis- und Kontertreffern über Linksaußen (Benker 15. Min. 6:4, Mostegel, 16. Min. 7:4) hatte die HSG Deckung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr entgegenzusetzen als ein Timeout. Den Lauf der Gastgeber konnte dieses jedoch nur kurz unterbrechen und so zogen die Jungs von Vàclav Hajsman ab der 19. Minute zum Teil mit doppelter Überzahl (Keltsch, Simon 2 Min.) mit einem Viertorelauf über Lukas Frank, Erik Eberhardt, Rene Hellmuth und erneut Eberhardt auf 12:5 davon. Aufgrund des herausgeworfenen Torepolsters war die Hoffnung, dass endlich der erste Sieg der laufenden Saison gelingen könnte auch beim Gefreeser Anhang groß, zumal die Trefferdistanz bis zur Halbzeitsirene noch auf sieben erhöht werden konnte.
Jetzt nicht mehr locker lassen, agressiv auf den Gegner bis zur Neunmeterlinie heraustreten und vor allem Zeitstrafen vermeiden. Das war die Devise die Trainer Hajsmann seiner Mannschaft in den zweiten Abschnitt mitgab, zumal man noch gut eineinhalb Minuten in Unterzahl auf der Platte stand (Bergmann 30. Min). Der erste Treffer gehörte wie immer den Gästen (15:9, Gruber), die sich in den Folgeminuten wieder ins Spiel bissen und mit drei Toren in Folge von Toni Fürbringer auf vier Treffer herankamen (16:12, 37. Min.). Jetzt galt es die Worte vom Trainer auf auf dem Parkett umzusetzen und das gelang dem TVG. Greiner und Mostegel setzten sich im Eins-gegen-Eins durch und machten die kurz aufkeimende Hoffnung der Gäste aus dem Wunsiedler Landkreis ersteinmal wieder zunichte (17:12, 18:12, 39. Min.). Gewonnen aber war die Begegnung für die Gefreeser Männer in dieser Phase noch längst nicht. Die Schiedsrichter ihrerseits verfolgten zudem konsequent die eingeschlagene Linie und hatten auf dem Feld für viel Platz gesorgt, den kurz vor der 40. Minute zählte man bei Gefrees nur noch vier Feldspieler, bei der HSG deren fünf. Drei Zeigerumdrehungen später saßen zwei Gästespieler auf der Strafbank (Keltsch, Fürbringer) und das ging bis zum Ende so weiter, auch weil die Begegnung zunehmend hektischer und energischer wurde. Die TVG Angriffsreihe ließ sich davon nicht beeindrucken, denn auch in Unterzahl traf man ins Schwarze. Spätestens mit dem Treffer von „Oldie“ Markus Greiner, der sich gegen zwei Abwehrspieler in gewohnter Manier durchsetzte, war die Partie zu Gunsten der Heimsieben gelaufen (27:20, 56. Min.). Die HSG konnte in den letzten zwei Spielminuten den Blick auf die Anzeigetafel noch etwas freundicher für sich gestalten (30:23, 30:24).
Die Zuschauer durften an diesem Sonntag einen der wohl besten Heimauftritte seit langem bewundern, in dem kein einziger Akteur des TV unter seinem Niveau spielte. Bei den Gastgebern bot die Rückraumachse mit Rene Hellmuth, Lukas Frank und Erik Eberhardt, eine herausragnde Leistung sowol im Angriff als auch in der Deckung. Markus Mostegel ließ über Rechtsaußen nichts anbrennen und im Gehäuse glänzten Mike Flatley und im zweiten Durchgang Johannes Mertel ein ums andere mal. Nicklas Beck war der optimale Backup im Rückraum und am Kreis zeigte Max Benker dass er nur schwer zu stoppen ist. Die Gäste hatten ihre auffälligsten Akteure in Toni Fürbringer und Johann Zißler. Natürlich war es „nur“ ein Spiel gegen einen ebenfalls noch sieglosen Tabellennachbarn. Aber dieses Erfolgserlebnis sollte dem gesamten Team für die kommenden Aufgaben ein enormes Selbstbewusstsein und Auftrieb geben.
JW
Schiedsrichter: Meier/Wolf (Coburg/Rödental, leiteten souverän)
Strafzeiten: 7 – 8
Strafwürfe: 4/2 – 3/2
Zuschauer: 60
Spielfilm: 1:0, 2:2, 5:3, 7:4, 8:5, 10:5, 12:6, 14:6, 15:8 (HZ) 15:9, 16:12, 18:12, 18:14, 19:15, 22:17, 25:18, 27:20, 29:21, 30:24
TVG: Flatley, Mertel – Beck (2), Benker (4), Bergmann, Bippus (2), Eberhardt (2), Frank (1), Greiner (2), Hellmuth R. (9), Huber, Jerschl, Lehmann (2), Mostegel (6)