Männer: TV Gefrees – HC 03 Bamberg II 34:33 (16:13)
Kein Spiel für schwache Nerven
Die „Weiße Weste“ bleibt dem TV Gefrees auch nach dem vierten Spiel in der Handballbezirksliga erhalten, allerdings hatte sie zeitweise schon einen leichten Beigeton angenommen. In einem, vor allem in der Schlussphase, hochdramatischen und nervenaufreibenden Aufeinandertreffen in Marktleugast, gewannen die Jungs vom TVG am vergangenen Samstagabend gegen die Bezirksoberligareserve des HC 03 Bamberg denkbar knapp mit einem Tor unterschied.
Gegen den Mitabsteiger aus der Domstadt fiel den Rot-Weißen in den ersten zehn Minuten wenig ein, da Bamberg mit einer sattelfesten und aggressiven Deckung auf dem Parkett stand und dem Tabellenführer auf Augenhöhe begegnete. Das Team von Trainer Tobias Lutter war also der erwartet schwere Gegner für den Spitzenreiter aus dem Fichtelgebirge. Beide Teams neutralisierten sich nahezu (1:1, 3:3, 5:5), ehe die Gäste durch etwas mehr Zug zum Tor und vier Toren nacheinander erstmals mit zwei Treffern vorne lagen (5:7). Zehn Minuten vor der Halbzeitsirene besannen sich die Hermanekschützlinge jedoch und holten sich mit einem fulminanten Fünftorelauf die Führung zurück, den Pausenstand von 16:13 markierte Ruckeschel vom 7Meter Punkt.
Im zweiten Spielabschnitt konnten die Gastgeber anfangs den Torabstand noch halten und sogar um zwei Treffer ausbauen (19:14). Mit drei schönen Toren von der linken Außenposition, war es Greiner, der zu diesem Zeitpunkt die Bamberger auf Distanz hielt. In der Gefreeser Deckung klappte es hingegen nicht so, wie Trainer Hermanek sich das an der Seitenlinie vorstellte. Durch vermeidbare Fouls, weil man immer wieder zu spät am Gegenspieler war, handelten sich Benker, Beck und auch Ruckdeschel Zeitstrafen ein, was zu einer zweimaligen doppelten Unterzahl führte. Die Gäste aus Bamberg nutzten dies um die Begegnung wieder ausgeglichen zu gestalten (23:23). Wie schon zu Beginn, lagen gut eine Viertelstunde vor Ende der umkämpften Partie nun einmal die Gäste, dann wieder der TVG in Führung (25:26, 27:26). Mit einem mal aber, wirkte die Gefreeser Abwehr zu statisch und unbeweglich und auch im Angriff wurden klare Möglichkeiten ausgelassen. Der HC kam so zu leichten Toren, traf seinerseits fünfmal hintereinander ins Schwarze und hatte sich in der 54. Spielminute auf 28:31 abgesetzt. Es sah nun alles nach der ersten Gefreeser Niederlage der Saison aus, als Josef Hermanek folgerichtig eine Auszeit nahm um den Lauf der Bamberger zu unterbinden. Die Ergeignisse sollten sich jetzt überschlagen und dem Gefreeser Publikum den Puls um einiges erhöhen. Nachdem Nico Weiß im TV-Gehäuse eine hochkarätige Möglichkeit des Bamberger Linksaußens vereitelt, Gefrees mittlerweile ausgeglichen und auf offene Manndeckung umgestellt hatte, nahm das Bamberger Drama seinen Lauf. Beim Spielstand von 33:33, auf der Anzeigetafel liefen die letzten Sekunden, machte der Gästetrainer erstmals Gebrauch einer seit dieser Saison eingeführten neuen Regel und damit seinen einzigen Fehler in der gesamten Spielzeit. Er nahm den Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler vom Parkett um die Entscheidung herbeizuführen. Diese Aktion ging vollends nach hinten los, denn durch einen erzwungenen Ballverlust durch die gut gestaffelte TVG-Abwehr, schnappte sich Max Baier diesen noch in der eigenen Spielhälfte und traf eiskalt mit der Schlusssirene über das ganze Feld ins verwaiste Bamberger Tor zum viel umjubelten 34:33 Endstand.
Mit einem blauen Auge hat der TVG weiterhin verlustfrei die Tabellenführung verteidigt und muss in zwei Wochen zum Spitzenspiel gegen den alten Bekannten TV Coburg-Neuses antreten.
JW
Schiedsrichter: Bayer/Schimik (TS Schwarzenbach)
Strafzeiten: TVG 7, HCB 6
Disqualifikationen: TVG -, HCB 1 (3×2 Min)
Strafwürfe: TVG 5/3, HCB 4/4
Zuschauer: 55
Spielfilm: 1:0, 3:2, 5:3, 5:5, 6:7, 7:9, 8:10, 9:11, 11:12, 12:12, 14:12, 16:13 (HZ) 17:13, 19:15, 21:17, 22:20, 23:23, 25:26, 27:27, 28:30, 30:32, 31:33, 33:33, 34:33
TVG: Flatley, Weiß – Baier (11/2), Beck (3), Benker (3), Bippus, Fischer, Frisch, Greiner (3), Hellmuth (2), Jerschl (1), Link (5), Lehmann, Ruckdeschel (6/1), Strößner